Rad fahren hält fit - ADFC Nordrhein-Westfalen

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V.

Roter Teppich mit Fahrradsymbol

Fahrradmarkierung © ADFC NRW

Rad fahren hält fit

Regelmäßige Bewegung ist die beste Investition in die Gesundheit. Das betrifft auch das Radfahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Wissenschaftlerin Juliane Kemen, die das Radfahren unter die Lupe genommen hat.

 

Deutlich weniger krank durch regelmäßige Bewegung, so lautet das Fazit einer Masterarbeit, die von Juliane Kemen, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität in Frankfurt/M in Kooperation mit der EcoLibro GmbH vorgestellt wurde. So empfiehlt die World Health Organisation (WHO) mindestens 150 Minuten wöchentlich körperliche Aktivitäten im Alltag. Schon bei regelmäßiger moderater körperlicher Bewegung – am besten in Blöcken von 10 Minuten – lässt sich gegen Zivilisationskrankheiten vorbeugen. Hierbei bietet ein aktiver Arbeitsweg die ideale Möglichkeit, gesundheitsförderndes Verhalten in den Alltag zu integrieren, da mit der meist gleichen Strecke und mit zweimal täglich fünf Fahrten pro Woche Routine und Regelmäßigkeit gewährleistet sind. Um einen gesundheitlichen Effekt beim Umstieg auf das Fahrrad zu erreichen, geben Mediziner einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen an.

Ein Drittel weniger Krankheitstage durch moderate körperliche Bewegung auf dem Weg zur Arbeit

So lag die durchschnittliche Anzahl der Krankheitstage unter den Teilnehmern mit bis zu 30 Krankheitstagen im Untersuchungszeitraum 2014 bei 4,7 Tagen. Hierbei wiesen Radfahrer 3,3 Krankheitstage auf, Fußgänger 3,4 Tage. Bei den Nutzern anderer Verkehrsmittel oder bei „Wechslern“ war die Anzahl der Fehltage um 2 Tage höher (MIV: 5,3 Tage, ÖPNV: 5,3 Tage). Auch scheint es für die eigene Gesundheit nachteilig zu sein, das Verkehrsmittel je nach Jahreszeit zu wechseln. Die Anzahl der Krankheitstage in der Gruppe der Sommerradler (5,3 Tage) liegt im Jahr etwa 2 Tage über dem Durchschnitt der Teilnehmer, die ganzjährig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Bei den anderen Wechslern (6 Tage) ist der Unterschied noch größer.

Weitere Erkenntnisse der Studie sind:

  • Nutzer aktiver Verkehrsmittel weisen die niedrigsten Body-Mass-Index (BMI) – Werte auf.
  • Radfahrer weisen das höchste Wohlbefinden (Well-Being) auf.
  • Das Fahrradfahren scheint eine positivere Auswirkung auf die Gesundheit der Mitarbeiter zu haben als die Ausübung von Sport.
  • Die Zahl an unfallbedingten Krankheitstagen fällt bei ganzjährigen Fahrradfahrern gegen die sonstigen positiven Effekte vom Fahrradfahren auf die Gesundheit nicht ins Gewicht.
  • Bei Teilnehmern mit über 30 Krankheitstagen pro Jahr machen PKW- und ÖPNV-Nutzer den höchsten Anteil aus, das Risiko einer Langzeiterkrankung ist bei Radfahrern dagegen am niedrigsten.

Mit dem Rad zur Arbeit fahren auch für Arbeitgeber attraktiv

Die Wahl des Fahrrads als aktives Fortbewegungsmittel für den täglichen Weg zur Arbeit hat nicht nur für Mitarbeiter große Vorteile. Auch Arbeitgeber werden massiv von den Effekten profitieren. Eine deutlich niedrigere Anzahl an Krankheitstagen reduziert die Personalkosten, ein niedrigerer BMI verringert das Risiko auf spätere Krankheiten bzw. Langzeiterkrankungen und ein höheres Wohlbefinden steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und damit voraussichtlich auch die Produktivität.

Die Ergebnisse dieser Studie stehen als Download hier bereit.

Das im Springer Spektrum Verlag erschienenen Buch von Juliane Kemen ist hier erhältlich.

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

Eine Person in weißem Hemd sitzt an einem Tisch und trägt etwas in ein Notizbuch ein. Die linke Hand der Person berührt einen Taschenrechner, der vor ihr auf dem Tisch liegt.

Ausgewählte Zahlen zum Radverkehr in NRW: Modal Split

Wie bewegen sich die Menschen in NRW?

Wir geben ein Überblick zum Modal Split und anderer ausgewählter Kennzahlen.

Das Bild zeigt eine Fahrradstraße. Am Wegesrand sind Büsche und Bäume zu sehen. Auf der Straße ist eine große "30" aufgemalt. Auf einem Schild am Straßenrand steht "Fahrradstraße".

Ausgewählte Zahlen zum Radverkehr in NRW: Längenstatistik

Wie viele Kilometer Radwege gibt es eigentlich in NRW?

Wir geben ein Überblick ausgewählter Kennzahlen.

LV_Pop-up-Radweg_Stuttgart_ADFC-BW

Mithilfe von Sofortmaßnahmen Netzlücken schließen

Die AGFS NRW möchte mit dem im Mai 2024 veröffentlichten "Leitfaden Sofortmaßnahmen" Planungs- und Umsetzungsprozesse…

Fahrradklima-Test 2020: Schlechtes Zeugnis für Metropolen in NRW

Die NRW-Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern schneiden im bundesweiten Vergleich schlecht ab.…

Serie Ehrenamt beim ADFC NRW: die Macherin Lerke Tyra.

Mit der Fahrrad-Sternfahrt fing es an. Inzwischen ist Lerke Tyra stellvertretende Vorsitzende des ADFC-Kreisverbandes …

Fahrräder an einem Geländer vor einer niederländischen Gracht

Europäische Mobilitätswoche vom 16. - 22. September 2022

Seit genau 20 Jahren gibt es die Europäische Mobilitätswoche. Die Europäische Kommission lädt damit die Kommunen aus…

Illustration einer Person, die ein Fahrrad codiert

Radstationen

Sicheres Abstellen von Fahrrädern, Reparaturservice, Leihräder und weitere Angebote. Das alles vereinen Radstationen.

ADFC-Fahrradklima-Test 2020: NRW-Metropolen auf den letzten Plätzen

5 NRW-Städte zählen zu den bundesweit 25 Kommunen, die heute von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im Rahmen des…

Fahrradstraße am Rhein in Bonn, Brassertufer. Früher standen an der Hangseite Autos.

Gutes Beispiel: Fahrradstraßen in Bonn

Seit 2024 weist die Stadt Bonn weitere Fahrradstraßen aus und markiert sie entsprechend. Zukünftig sollen sie die…

https://nrw.adfc.de/artikel/rad-fahren-haelt-fit

Bleiben Sie in Kontakt