
Ein Ghostbike oder Geisterfahrrad wird als Mahnmal von Fahrrad-Aktivist:innen an Orten aufgestellt, an denen ein:e Fahrradfahrer:in bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. © ADFC NRW
Mehr getötete Radfahrende im Straßenverkehr
Düsseldorf, 17. März 2025
Nr. 6/25
Mehr getötete Radfahrende im Straßenverkehr
Kommentar des ADFC NRW zur Unfallstatistik NRW 2024
In NRW sind 2024 80 Rad- und Pedelecfahrende im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) NRW ist besorgt und fordert verstärkte Bemühungen für sichere und durchgehende Radwege.
Axel Fell, Landesvorsitzender des ADFC NRW: „Jeder im Straßenverkehr getötete Mensch ist ein Mensch zu viel! Die aktuelle Entwicklung der bei Unfällen getöteten Radfahrenden ist besorgniserregend. Letztes Jahr hatten wir noch eine leicht positive Entwicklung. Nun steigen die Zahlen wieder. Wir brauchen dringend verstärkte Anstrengungen in der Verkehrssicherheit, um die Zahl der getöteten und schwerverletzten Radfahrenden im Straßenverkehr langfristig zu senken.“
Sichere Infrastruktur schützt Radfahrer:innen und Fußgänger:innen
Eine sichere Straßeninfrastruktur ist der wirksamste Schutz für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen aller Altersgruppen. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis die Kommunen und das Land NRW flächendeckend sichere Verkehrswege für alle Nutzer:innen geschaffen haben. Wichtig sind aus Sicht des ADFC NRW deshalb auch kurzfristige Maßnahmen wie Tempolimits, weniger Durchgangs-Autoverkehr, konsequentes Vorgehen gegen Falschparken und die Einhaltung sicherer Überholabstände. Verkehrskontrollen sollen darauf abzielen, insbesondere die Sicherheit der Fußgänger:innen (Falschparken) oder der Radfahrer:innen (Abbiegegeschwindigkeit LKW, Überholabstände) zu erhöhen. Kommunen sollten jetzt den gewonnenen Spielraum der neuen Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) nutzen, um mehr Tempo-30-Zonen einzurichten.
Gemeinsame Anstrengungen mit #sicherimStraßenverkehr
Der ADFC NRW setzt beim Thema Verkehrssicherheit auch auf die 2024 gegründete landesweite Initiative #sicherimStraßenverkehr. Axel Fell sagt: „Die Vision Zero setzt als Ziel, dass keine Menschen im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt werden. Wenn wir den aktuell steigenden Zahlen entgegenwirken wollen, brauchen wir auch in der Initiative #sicherimStraßenverkehr ein entschlossenes Bekenntnis zu dieser Vision Zero. In der Initiative sind die verantwortlichen Ministerien und viele weitere starke Institutionen vertreten, die auch auf eine sichere Infrastruktur hinwirken können und maßgeblich für die Einhaltung geltender Verkehrsregeln sind. Wir müssen jetzt an einem Strang ziehen!“