Bilanz: Zwei Jahre Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz (FaNaG NRW) - ADFC Nordrhein-Westfalen

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V.

Übergabe von rund 207.000 Unterschriften der Volksinitiative "Aufbruch Fahrrad" vor dem Landtag NRW

Übergabe von rund 207.000 Unterschriften der Volksinitiative "Aufbruch Fahrrad" vor dem Landtag NRW © Ludger Vortmann

Bilanz: Zwei Jahre Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz (FaNaG NRW)

Am 1. Januar 2022 trat in Nordrhein-Westfalen das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz in Kraft. Es sollte den Radverkehr attraktiver und sicherer machen. Doch davon ist NRW nach Ansicht des Fahrrad-Clubs ADFC NRW noch weit entfernt.

Stichtag 1. Januar 2024

Zwei Jahre Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW 

Heute (1. Januar 2024) vor zwei Jahren trat in Nordrhein-Westfalen das erste Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz (FaNaG NRW) in einem Flächenland in Kraft. Es sollte den Radverkehr in Nordrhein-Westfalen und in den Kommunen attraktiver und sicherer machen. Doch davon ist NRW nach Ansicht des Fahrrad-Clubs ADFC NRW noch weit entfernt.

Die Landesvorsitzenden Rebecca Heinz und Axel Fell kritisieren, dass der im Gesetz festgeschriebene Radverkehrsanteil von 25 Prozent an kein Zieldatum gebunden ist und bisher nur bei etwa der Hälfte liegt. Insgesamt gehe der Ausbau der Radinfrastruktur durch das Land viel zu langsam voran, kritisiert der Fahrrad-Club. Auch bei der Radverkehrssicherheit besteht dringender Handlungsbedarf. Es ist bedenklich, dass zum bisherigen Verkehrssicherheitsprogramm keine Evaluation veröffentlicht worden ist und die Fortschreibung auf sich warten lässt.

Axel Fell: „Aktuell ist es mehr als fraglich, ob die im FaNaG NRW gesteckten Ziele zum Ausbau der Radinfrastruktur und der Radverkehrssicherheit erreicht werden können.“  

Rebecca Heinz: “Der Bedarfsplan für Radschnellwege sollte eigentlich schon zum Jahreswechsel vorliegen, wurde jetzt aber auf die zweite Jahreshälfte 2025 verschoben. Die Verzögerung wird den Ausbau wichtiger Radverbindungen weiter verzögern.” Darum erneuerte der Fahrrad-Club kürzlich gegenüber NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) die Forderung von 100 km fertiggebauter Radschnellverbindungen bis zum Ende der Legislaturperiode 2027.

Kritisiert wird auch, dass das Land bis heute keinen Bericht zum Zustand der rund 7.500 km Radwege veröffentlicht hat, für die es baulich verantwortlich ist. Wer nicht weiß wie die Wege aussehen, kann auch die vorhandenen Radwege nicht in Ordnung halten. Der ADFC NRW erwartet einen transparenten Sanierungs- und Erhaltungsbericht für Radwege und einen Bedarfsplan und Ausbaustrategie für wichtige Wegeverbindungen.

Es gebe aber auch einzelne positive Lichtblicke, betont der Landesvorsitzende Axel Fell: “Immer mehr Landesbehörden lassen sich vom ADFC als “Fahrradfreundlicher Arbeitgeber” zertifizieren. So schaffen sie Anreize, mit dem Rad zur Arbeit zu kommen und sind damit Vorbild für andere Unternehmen.”

Begrüßt wird auch die Ausschreibung einer weiteren Fahrradprofessur, für die derzeit die Bewerbungsfrist läuft. Damit kann nach der Bergischen Universität Wuppertal künftig eine zweite Hochschule in Nordrhein-Westfalen dringend benötigtes Fachpersonal für die Planung von Fahrradinfrastruktur ausbilden.

Das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW (FaNaG NRW) geht auf die Volksinitiative “Aufbruch Fahrrad” zurück. ADFC und RADKOMM sowie Bündnispartner wie BUND, NABU und VCD hatten dafür fast 207.000 Unterschriften gesammelt, um die Bedingungen für den Radverkehr bis 2025 in NRW zu verbessern.

Für ausführliche Hintergrundgespräche stehen Ihnen gerne unsere Landesvorsitzenden zur Verfügung:
Rebecca Heinz
Axel Fell
Kontakt: presse@adfc-nrw.de
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Weiterführende Kontakte zu Radschnellwegen:

Benedikt Glitz
0160 932 446 32
Referent für Mobilität und Verkehr, ADFC NRW

b.glitz@adfc-nrw.de 

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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club NRW e.V. (ADFC NRW)
Landesverband NRW
Karlstr. 88, 40210 Düsseldorf
Internet: www.adfc-nrw.de

Über den ADFC NRW

Der ADFC NRW e.V. ist mit mehr als 59.000 Mitgliedern der größte Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. In 37 Kreisverbänden und rund 100 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren gemeinsam Touren und beraten in allen Fragen rund ums Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die die Potenziale des Fahrrades ausschöpft. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubsradfahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und guten Serviceeinrichtungen.

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