Am NRW-Wahlwochenende: Kidical Mass-Fahrraddemos in vielen NRW-Städten - ADFC Nordrhein-Westfalen

Am NRW-Wahlwochenende: Kidical Mass-Fahrraddemos in vielen NRW-Städten

Am Wochenende 14./15. Mai wird es in vielen NRW-Städten Fahrraddemos für mehr Kinderrechte im Straßenverkehr geben. Rund 40 Kidical-Mass-Veranstaltungen erhöhen im Vorfeld der Landtagswahl am Sonntag den Druck auf die Landespolitik.

Kidical Mass 2020
Kidical Mass 2020 © ADFC / Corinna John

Dabei stehen die Interessen der Kinder im Vordergrund. Tausende Eltern und Kinder werden landesweit bei Fahrraddemos für mehr und bessere Fahrradmobiltät auf die Straßen gehen. Damit Kinder sicher und selbstbestimmt mit dem Fahrrad unterwegs sein können.

Welche Kidical-Mass in Eurer Nähe ist, findet ihr über die Karte auf der Seite von www.kinderaufsrad.org

Auch viele ADFC-Kreisverbände veranstalten eine Kidical-Mass oder beteiligen sich mit anderen Verbänden und Initiativen vor Ort an den Aktionen, zum Beispiel in Bottrop, Dinslaken, Duisburg, Erkelenz, Gelsenkirchen, Hamm, Hattingen, Hennef, Herten, Mönchengladbach, Mülheim a.d. Ruhr, Neuss, Nottuln und Witten.

Der Komplett-Überblick für Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen: Bergisch-Gladbach, Bochum, Bonn, Bottrop, Dinslaken, Dortmund, Duisburg (Innenstadt / Nord / Süd / West), Düren, Düsseldorf, Erkelenz, Gelsenkirchen, Gladbeck, Gütersloh, Hamm, Hattingen, Hennef, Herten, Kempen, Köln (Innenstadt und rechtsrheinisch), Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Neuss, Nottuln, Paderborn, Recklinghausen-Süd, Remscheid, Rösrath, Schmallenberg, Unna, Werne, Weßling, Wetter, Witten und Wuppertal.

Dazu gibt es auch eine entsprechende Petition , die bereits mehr als 70.000 Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet haben. 

Das Ziel: Alle Kinder und Jugendlichen sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß bewegen können. Doch das aktuelle Straßenverkehrsrecht verhindert das, denn es bevorzugt allein das Auto. Das muss sich dringend ändern.

Simone Kraus vom Kidical Mass Aktionsbündnis sagt: „Damit die Verkehrswende gelingt, ist es wichtig, dass sich alle Menschen auf dem Rad und zu Fuß sicher fühlen können. Wir brauchen ein Straßenverkehrsrecht, bei dem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer:innen Vorfahrt haben – vor allem die Kinder. Davon profitieren wir alle.“

ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: „Kinder außerhalb von Autos sind im Verkehrsrecht eigentlich gar nicht vorgesehen. Das Straßenverkehrsrecht schützt Kinder nur dann, wenn sie in Autos kutschiert werden – das ist diskriminierend und verkehrspolitisch völlig kontraproduktiv. Klimafreundlicher Verkehr in lebenswerten Städten und Dörfern funktioniert nur, wenn das Radfahren und Zufußgehen für die kürzeren Stecken die naheliegendste und attraktivste Option ist. Dann können Kinder selbständig und sicher von A nach B kommen – ganz ohne Elterntaxi.“  

Die Forderungen des Kidical Mass-Aktionsbündnisses

Das neue Straßenverkehrsrecht muss

  • die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellen und Vision Zero – null Verkehrstote und Schwerverletzte – zum Ziel haben
  • die selbständige und sichere Mobilität der Kinder ermöglichen – auf dem Weg zur Schule, zu Freund:innen, zum Sportverein oder Spielplatz.

Städte und Gemeinden müssen die Freiheit erhalten, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet. Das umfasst zum Beispiel:

  • geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen und Landstraßen sowie geschützte Kreuzungen (nach niederländischem Vorbild)
  • Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
  • Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrverbote)
  • Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegnetz
  • Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten (zum Beispiel wie Kiezblocks in Berlin oder Superblocks in Barcelona)

„Wer sagt, dass Straßen nur für Autos da sind und nicht für Kinder?“, fragt Paula (13) aus Berlin. Und Wenzel (10) aus Guayaquil in Ecuador fordert: „Die Politiker sollen endlich aufhören, uns Kinder zu ignorieren!“

Startschuss noch in diesem Jahr

Die Kidical Mass fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing dazu auf, umgehend die Reform des Straßenverkehrsrechts auf den Weg zu bringen. Parallel zur Überarbeitung des Straßenverkehrsgesetzes muss er frühzeitig das Gespräch mit den Ländern aufnehmen, um 2023 die Umsetzung der neuen Gesetzesziele in der Straßenverkehrsordnung sicherzustellen.

Über das Kidical Mass Aktionsbündnis
Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Die Kidical Mass setzt sich für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein. Herzstück des Aktionsbündnisses sind über 250 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges Netzwerk – dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. Unterstützt wird es von den überregionalen Partner:innen: ADFC, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Pro Velo Schweiz und VCD.


https://nrw.adfc.de/neuigkeit/jetzt-am-wochenende-kidical-mass-fahrraddemos-in-vielen-nrw-staedten

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