Radschnellwege NRW: Sachstandsbericht der Landesregierung ist ernüchternd - ADFC Nordrhein-Westfalen

Radschnellwege NRW: Sachstandsbericht der Landesregierung ist ernüchternd

Das vom ADFC NRW kritisierte langsame Tempo beim Bau von Radschnellwegen in NRW wird vom Bericht der Landesregierung (12/2023) "Sachstand Radschnellwege NRW" bestätigt. Die darin genannten Ausbauziele sind enttäuschend.

Radschnellweg: Zeit gewinnen, sicher fahren!
Radschnellweg: Zeit gewinnen, sicher fahren! © ADFC NRW

Aktion "Radschnellwege: Zeit gewinnen, sicher fahren!" – Bericht „Sachstand Radschnellwege NRW“ ernüchternd

Der ADFC NRW hatte im November 2023 mit Demonstrationen und Kundgebungen in Dortmund, Frechen, Köln, Moers, Duisburg und Mülheim von der Landesregierung mehr Tempo beim Bau von Radschnellwegen gefordert. Hintergrund der Aktion "Radschnellweg: Zeit gewinnen, sicher fahren!" war der genau zehn Jahre zuvor vom Land ausgerufene Planungswettbewerb für Radschnellwege. Obwohl fünf Projekte ausgezeichnet worden waren und diese schnell umgesetzt werden sollten, gibt es bislang kaum Fortschritte. Das untermauert nun der Bericht der Landesregierung "Sachstand Radschnellwege NRW" (12/2023) mit den dort genannten enttäuschenden Ausbauzielen.

Wunsch und Wirklichkeit beim Bau von Radschnellwegen in NRW

Die von den Landesvorsitzenden Axel Fell und Rebecca Heinz geforderten 100 Kilometer ausgebauter Radschnellwege werden nach dem Sachstandsbericht nicht bis zum Ende der Legislaturperiode, sondern offenbar erst viel später fertiggestellt. Der veröffentlichte Sachstandsbericht gibt Auskunft zu den aktuell sieben vom Land prioritär verfolgten Radschnellwegen (RS1 – RS7) in NRW.

Nüchtern betrachtet müssen die Radfahrenden und alle, die mit dem Fahrrad pendeln, auf die Fertigstellung längerer Teilabschnitte der insgesamt 278 Kilometer noch lange warten. Das ist besonders ärgerlich, weil das Land auch ein hohes Nutzerpotential sieht und die Städte im Berufsverkehr entlastet werden könnten.
Axel Fell, Landesvorsitzender des ADFC NRW

So sehen die Ausbauziele der Radschnellwege RS1 – RS7 in NRW aus:

Werden die Sachstände der sieben Projekte optimistisch gelesen, dann ergeben sich folgende Ausbaustreckenkilometer:

  • 2023 sind 18 Kilometer fertiggestellt (davon aber nur 7 im Radschnellweg-Standard).
  • Zwischen 2024 und 2027 kann mit der Fertigstellung von weiteren 43 Kilometern gerechnet werden.
  • Zwischen 2028 und 2032 könnten nach dem Bericht 106 Kilometer Radschnellwege gebaut werden
  • Damit wären bis 2032 166 der der insgesamt 278 Kilometer (RS1 - RS7) fertig gestellt.
  • Für 112 Kilometer wird kein anvisiertes Fertigstellungsdatum genannt.


Werden die genannten und möglichen längeren Bauzeiten Realität, ist mit deutlich weniger Baufortschritt bis 2027 bzw. 2032 zu rechnen.

 

Mehr „Drive“ durch eine bessere Organisation und Wissenstransfer

Die Forderungen des ADFC nach einem Wissensnetzwerk, optimierten Planungsprozessen und zusätzlichem Personal befinden sich laut Bericht immerhin in der Umsetzung. Das lässt hoffen, dass der versprochene “Drive” kommt und zumindest erste Baufortschritte in der aktuellen Legislatur erzielt werden können.

Detaillierte Informationen zum Thema Radschnellwege haben wir in unserem Dossier: Radschnellverbindungen in NRWzusammengefasst.


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