Weltfahrradtag - Radverkehr als Chance nutzen - ADFC Nordrhein-Westfalen

© ADFC/Gerhard Westrich

Weltfahrradtag - Radverkehr als Chance nutzen

Nr. 12/2020, Düsseldorf, 03.06.2020

Zum heutigen Weltfahrradtag appelliert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in NRW angesichts der Corona-Krise den Radverkehr als Chance zu nutzen. Das Fahrrad gilt auch aus Sicht der Vereinten Nationen als das Verkehrsmittel der Zukunft, da es die Gesundheit fördert und nachhaltige Mobilität ermöglicht. Viele Städte – Berlin, Brüssel, Mailand, London und New York – ersticken im Autoverkehr und reagieren bereits, indem sie gezielt mehr Platz für Radfahrer*innen schaffen, damit mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen.

Staugeplagte Städte, schlechte Luft und Autokaufprämie geht für den ADFC NRW nicht zusammen. Schon vor der Pandemie standen Städte unter massivem Druck: Zu wenig Platz, zu viele Staus, Lärm, steigende Luftverschmutzung und viel zu wenig Klimaschutz. Es sollte keine Autokaufprämie geben, sondern finanzielle Anreize für zukunftsfähige Mobilität, sagt Thomas Semmelmann, Landesvorsitzender des ADFC NRW: „Wir brauchen keine Autokaufprämie, die den falschen Anreiz setzt künftig noch mehr Wege mit dem Auto zurückzulegen. Wir brauchen eine Mobilität für Alle, indem zum Beispiel der Kauf eines ÖPNV-Abos gefördert wird oder es einen Zuschuss für den Kauf eines Pedelecs, E-Bikes oder eines Lastenfahrrades gibt.“

Der ADFC NRW fordert in der Pandemie-Situation, das Möglichkeitsfenster für veränderte Mobilitätsroutinen zu nutzen, das Fahrrad als krisenfestes, nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern und mit Priorität sichere Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr zu schaffen. Noch mehr Verkehr in unseren Städten führt zum Superstau – das Ziel muss also eine Verminderung des Autoverkehrs sein. Die Kommunen müssten die Fördermöglichkeiten nutzen, um Straßen und Parkplätze zurückzubauen und mehr Platz für klimaschonende Mobilität zu schaffen.

Ende April hatte sich auf Initiative des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ein breites Verbände- und Unternehmensbündnis formiert, das statt einer Autoprämie eine Mobilitätsprämie für alle fordert, mit der man beispielsweise auch Fahrräder und Bahn-Abos kaufen kann. Das Anliegen des Bündnisses des ADFC mit Verbraucherzentrale Bundesverband, Autoclub ACE, der Allianz pro Schiene und vielen weiteren fand breite gesellschaftliche Unterstützung: vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV, Ver.di und dem DGB Niedersachsen, den Oberbürgermeistern von Düsseldorf und Hannover, von renommierten Verkehrs- und Umweltwissenschaftler*innen sowie dem Bundesumweltministerium. Eine repräsentative Umfrage der Allianz pro Schiene hatte gezeigt, dass rund 60 Prozent der Bundesbürger sich dafür aussprechen, statt einer erneuten Abwrackprämie eine breit angelegte Mobilitätsprämie einzuführen.

Empfohlene Links:
Der ADFC hat Handlungsempfehlungen für Kommunen und Maßnahmenpakete gegen den Super-Stau formuliert: https://www.adfc.de/pressemitteilung/adfc-warnt-vor-dem-super-stau-handlungsleitfaden-und-aktionstag /

Über den ADFC NRW
Der ADFC NRW e.V. ist mit mehr als 47.000 Mitgliedern der größte Landesverband des All-gemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. In knapp 40 Kreisverbänden und 100 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren gemeinsam Touren und beraten in allen Fragen rund um das Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die die Potentiale des Fahrrads ausschöpft. Dabei steht die Entwicklung einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubsrad-fahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und guten Serviceeinrichtungen.


https://nrw.adfc.de/pressemitteilung/weltfahrradtag-radverkehr-als-chance-nutzen

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