ADFC NRW fordert schnelleren Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur
Der Fahrradclub ADFC in Nordrhein-Westfalen wünscht sich am heutigen internationalen Aktionstag zur Förderung des ganzjährigen Fahrradpendels (Winter Bike to Work Day) deutlich mehr Anstrengungen für eine massive Förderung des Radverkehrs.
Nr. 2/2022, Düsseldorf, 11.02.2022
Der Fahrradclub ADFC in Nordrhein-Westfalen wünscht sich am heutigen internationalen Aktionstag zur Förderung des ganzjährigen Fahrradpendels deutlich mehr Anstrengungen für eine massive Förderung des Radverkehrs.
Axel Fell und Annette Quaedvlieg, die den ADFC-Landesverband NRW als Doppelspitze führen, sagen: „Immer mehr Menschen in NRW wollen gerne mit dem Rad zur Arbeit fahren, werden aber durch fehlende, zu schmale oder kaputte Radwege davon abgehalten. Hinzu kommen zugeparkte Radwege, die oft ein Ausweichen auf die Straße erfordern. Dort empfinden viele das Radfahren als Stress, weil das Tempo der Autos zu hoch ist und die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände oft nicht eingehalten werden.“
Mehr als die Hälfte der Autofahrenden (51 Prozent) würden gern mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, viele davon auch im Winter, aber nur knapp 13 Prozent der Bundesbürger tun es tatsächlich. Auf diese aktuellen Studiendaten weist der Fahrradclub ADFC anlässlich des „Winter Bike to Work Day“ am 11. Februar 2022 hin und fordert den schnelleren Ausbau der Radinfrastruktur.
Anna Limbach vom ADFC-Landesvorstand: „Das Land NRW muss viel mehr tun, als das, was in den letzten Jahren passiert ist. Wir sehen es ja am mutlosen Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz, das zum 1.1. in Kraft getreten ist. Was hätte man daraus machen können? Wir haben dutzende Verbesserungsvorschläge eingebracht. Der Aktionsplan zum Fahrradgesetz, der bald vorgestellt wird, muss jetzt Nägel mit Köpfen machen. Damit endlich der Radverkehr massiv gefördert wird.“
Der ADFC NRW kritisiert das Ausbautempo im Sachen Radverkehr in NRW und blickt nicht nur auf die vor sich hin dümpelnden Radschnellwege: Die Städte leiden unter schlechter Luft, Lärm, Staus im Berufsverkehr und fehlende Aufenthaltsqualität in den Innenstädten, weil dort seit Jahrzehnten der Platz für die Menschen dem Autoverkehr reserviert ist.
41 Prozent wollen häufiger Rad fahren
Dass viele Menschen den Wunsch haben, öfter mit dem Rad zu fahren, zeigt der kürzlich erschienene Fahrrad-Monitor 2021 des Bundesverkehrsministeriums. Dort heißt es: „Das Rad hat im Verkehrsmittelvergleich das höchste Wachstumspotenzial. In Zukunft wollen 41 Prozent der Menschen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren häufiger Rad fahren.“ Nach den Wünschen zur Förderung des Fahrradpendelns gefragt, nennen 42 Prozent der Berufstätigen „finanzielle Zuschüsse rund um das Radfahren“, 39 Prozent „besser ausgebaute Radwege“ und 36 Prozent „sichere Fahrradstellplätze einrichten“. 61 Prozent der Fahrradpendelnden nutzen das Rad im Sommer und im Winter, 35 Prozent sogar bei Niederschlag.
Eine aktuelle Studie zum Fahrradpendeln der Hochschulprofessorin Jana Heimel zeigt, dass 51 Prozent der befragten Autofahrerinnen und Autofahrer am liebsten mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren würden. Auch hier wird deutlich, dass fehlende Anreizsysteme und schlechte Infrastruktur wichtige Hinderungsgründe beim Fahrradpendeln sind.
Dankeschön-Aktionen für Winter-Radelnde in vielen Städten
Der „Winter Bike to Work Day“ ist ein internationaler Aktionstag zur Förderung des ganzjährigen Fahrradpendelns. In vielen Ländern der nördlichen Halbkugel bedanken sich am 11. Februar 2022 Fahrrad-Aktive mit Heißgetränken, Gebäck und Jubel bei allen Winterradlern. Unter dem Hashtag #WinterBikeToWorkDay posten Radfahrende die schönsten Impressionen ihrer winterlichen Wege.
Über den NRW
Der ADFC NRW e.V. ist mit rund 54.000 Mitgliedern der größte Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. In 40 Kreisverbänden und rund 100 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren gemeinsam Touren und beraten in allen Fragen rund um das Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die die Potentiale des Fahrrades ausschöpft. Dabei steht die Entwicklung einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubsradfahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und guten Serviceeinrichtungen.
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